Am Anfang des Jahres sind wir mit Jörg Derlien von Marc Noelanders, dem Präsidenten des Belgischen Bonsai Clubs, eingeladen worden, um eine Bonsai-Gestaltung zu demonstrieren. Es war uns eine große Ehre, eine Demo am selben Ort zu zeigen, wo schon ähnliche Demos von mehreren Meistern aus Europa und außerhalb gezeigt wurden. Der Termin wurde auf den 6. Juni 2007 festgelegt. Nach einer vierstündigen Fahrt sind wir in Zolder angekommen. Vor Ort haben uns ca. 70 Personen erwartet, unter denen viele Bekannte von Ausstellungen und ähnlichen Bonsai Veranstaltungen waren. |
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Mein Ausgangsmaterial war Juniperus pfitzeriana aus der Baumschule W. Müller in Bad Zwieschenhann. Das einzige Problem bestand darin, dass wir für die Präsentation nur ca. 2,5 Std. hatten. |
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Nach einer kurzen Vorstellung des Materials bin ich sofort zur Bearbeitung von Totholz (Jin uns Shari) übergegangen. Die Arbeiten habe ich ohne Hilfe einer Fräsmaschine grob durchgeführt, um sie später weiter auszuführen. Nachdem ich das Totholz bearbeitet hatte, habe ich mich dem Drahten und dem Positionieren des ersten und gleichzeitig des Hauptastes (Sashi eda) gewidmet |
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Wenn einem der Meister auf die Händen schaut, müssen sie zwangsläufig zu zittern beginnen |
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Die Zeit ist knapp... also schnell drahten |
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So schnell, wie bei dieser Demonstration habe ich wahrscheinlich noch nie gedrahtet |
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Um dem Baum mehr Dynamik zu verleihen, habe ich sein oberes Teil ähnlich dem unteren geformt. Vor dem Drahten und Biegen des oberen Stammteils, habe ich Rafia angelegt, um die in dieser Jahreszeit sehr empfindliche Rinde zu schützen. |
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Der Baum nimmt langsam seine Gestalt ein. Die Krone ist fast fertig geformt. Der Baum wurde deutlich verkleinert, was ihm viel bessere Proportionen gibt. Um die Äste in die richtige Position zu bringen, habe ich die Spanndrähte eingesetzt. Diese Methode ist für die Pflanze schonend und führt zu einem guten Ergebnis. Es sind gerade zwei Stunden vergangen, seit ich mit der Gestaltung angefangen habe. |
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So sieht der Wacholder nach der ersten Gestaltung. Man sollte bedenken, dass die Pflanze aus einer Baumschule und nicht aus dem Import stammt und nicht über Jahre darauf vorbereitet wurde, ein Bonsai zu werden. Bis zur ersten Ausstellung muss man an dem Baum noch arbeiten. Wie man auf dem Photo sieht, muss er noch an Masse anbauen und sich um einiges verdichten. Dies wird jedoch die Aufgabe des neuen Besitzers, der ihn direkt nach der Demo von mir erworben hat. Ich hoffe, den Baum in ein Paar Jahren auf einer Ausstellung wieder zu sehen. |
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